Ein sehr schönes Zitat aus meiner Transsib-Lektüre

 “Es ist einer der gewoehnlichsten und verbreitesten Aberglauben, dass jeder Mensch nur eine, ihm zugehoerige, bestimmte Eigenschaft habe, dass ein Mensch gut, boese, klug, dumm, energisch, apathisch und so weiter sei. Die Menschen pflegen nicht so zu sein. Wir koennen von einem Menschen sagen, dass er oefter gut als boese, klug als dumm, oefter energisch als apathisch und umgekehrt sei, aber es ist nicht wahr, wenn wir von einem Menschen sagen, dass er gut oder klug und von einem anderen, dass er boese oder dumm sei. Wir aber teilen Menschen immer so ein. Und das ist nicht richtig. Die Menschen sind wie Fluesse: das Wasser ist ueberall gleich, ueberall dasselbe, aber jeder Fluss ist bald schmal, bald rasch, bald breit, bald still, bald rein, bald kalt, bald trueb, bald warm. Ebenso auch die Menschen.” LEO TOLSTOI - AUFERSTEHUNG
“Es ist einer der gewöhnlichsten und verbreitesten Aberglauben, dass jeder Mensch nur eine, ihm zugehörige, bestimmte Eigenschaft habe, dass ein Mensch gut, böse, klug, dumm, energisch, apathisch und so weiter sei. Die Menschen pflegen nicht so zu sein. Wir können von einem Menschen sagen, dass er öfter gut als böse, klug als dumm, öfter energisch als apathisch und umgekehrt sei, aber es ist nicht wahr, wenn wir von einem Menschen sagen, dass er gut oder klug und von einem anderen, dass er böse oder dumm sei. Wir aber teilen Menschen immer so ein. Und das ist nicht richtig. Die Menschen sind wie Flüsse: das Wasser ist überall gleich, überall dasselbe, aber jeder Fluss ist bald schmal, bald rasch, bald breit, bald still, bald rein, bald kalt, bald trüb, bald warm. Ebenso auch die Menschen.”
LEO TOLSTOI – AUFERSTEHUNG

Überraschende Begegnung mit Schamanen

Eines Tages wollte ich den Sonnenaufgang beim Schamanenfelsen auf der Insel Olchon fotografieren. Es war gegen 5 Uhr in der Früh, der Felsen glühte wunderschön rot im morgendlichen Sonnenlicht als mir drei Leute nicht weit entfernt ins Bild liefen. Zunächst war ich wenig erfreut darüber, erst als ich etwas später näher zum Felsen ging, entpuppten sich die vermeintlichen Störenfriede als ein Morgenritual vollführende Schamanen. Welch ein Glück, bekommt man doch als westlicher Ausländer die echten Schamanen gewöhnlich nur äußerst selten zu Gesicht! Fasziniert bobachtete ich das Geschehen mit einem gewissen Respektabstand. Schamanismus ist am Baikal vorallem bei den burjatischen und ewenkischen Ureinwohnern weit verbreitet, der Schamane gilt als Vermittler zwischen den Welten, ihm wird zugesagt Krankheiten heilen und in die Zukunft schauen zu können.
Eines Tages wollte ich den Sonnenaufgang beim Schamanenfelsen auf der Insel Olchon fotografieren. Es war gegen 5 Uhr in der Früh, der Felsen glühte wunderschön rot im morgendlichen Sonnenlicht als mir drei Leute nicht weit entfernt ins Bild hineinliefen. Zunächst war ich wenig erfreut darüber, erst als ich etwas später näher zum Felsen ging, entpuppten sich die vermeintlichen Störenfriede als ein Morgenritual vollführende Schamanen. Welch ein Glück, bekommt man doch als westlicher Ausländer die echten Schamanen gewöhnlich nur äußerst selten zu Gesicht! Fasziniert bobachtete ich das Geschehen mit einem gewissen Respektabstand.
 
Schamanismus ist am Baikal vorallem bei den burjatischen und ewenkischen Ureinwohnern weit verbreitet, der Schamane gilt als Vermittler zwischen den Welten, ihm wird zugesagt Krankheiten heilen und in die Zukunft schauen zu können. In der Vergangenheit spielten die Schamanen auch eine wichtige politische Rolle und wurden deshalb von den russischen Eroberern verfolgt, Besonders in den 1920er Jahren wurden viele Schamanen gefangengenommen und hingerichtet. Erst Mitte der 1980er Jahre erlebte der Schamanismus in der Baikalregion eine Wiedergeburt.

Ein kristallklares Naturwunder

Eines der vielen Wunder des Baikalsees ist sein außergewöhnlich reines und klares Wasser. Hauptverantwortlich dafür ist ein winziger, etwa ein bis zwei Millimeter langer Krebs - Epischura Baikalensis. Dieser bis in die größten Tiefen des Sees vorkommende Krebs filtert das Wassser in dem er sich von Algen und Bakterien ernährt und im Gegenzug Sauerstoff produziert. Weitere wichtige Faktoren, die zur Klarheit des Wassers beitragen ist die ganzjährig relativ niedrige Wasssertemperatur sowie das Bodenrelief des Sees. Der Baikal besteht aus drei Becken, von denen jedes einen eigenen Strömungskreislauf hat. Dadurch wird die Verbreitung von Schadstoffen gehemmt.
Eines der vielen Wunder des Baikalsees ist sein außergewöhnlich reines und klares Wasser. Hauptverantwortlich dafür ist ein winziger, etwa ein bis zwei Millimeter langer Krebs – Epischura Baikalensis. Dieses bis in die größten Tiefen des Sees vorkommende Tierchen filtert das Wassser in dem es sich von Algen und Bakterien ernährt und im Gegenzug Sauerstoff produziert.
Weitere wichtige Faktoren, die zur Klarheit des Wassers beitragen ist die ganzjährig relativ niedrige Wasssertemperatur sowie das Bodenrelief des Sees. Der Baikal besteht aus drei Becken, von denen jedes einen eigenen Strömungskreislauf hat. Dadurch wird die Verbreitung von Schadstoffen gehemmt.

Das beliebteste Getränk in Russland

Das beliebteste Getränk in Russland
Um ein weitverbreitetes Vorurteil zu entkräften – der Russen liebstes Getränk ist nicht Wodka sondern Tee. Und das ist schon ziemlich lange so, die russische Teekultur ist nämlich mindestens ebenso alt wie die britische. Bereits im 17. Jahrhundert verbreitete sich die Tradition des Teetrinkens von der Mongolei aus in Russland. Zunächst jedoch war der Tee nur der Elite vorbehalten, er war aufgrund des langwierigen Transports mittels Karawanen aus China nicht billig. Im 18. Jahrhundert wurde der Teehandel mit China intensiviert, dadurch wurde der Tee wesentlich günstiger und somit auch für die unteren Gesellschaftsschichten erschwinglich. Heute trinken laut einer Studie circa 82 Prozent der Russen täglich mindestens eine Tasse Tee.

 

Der Baikal – ein UNESCO-Weltnaturerbe mit gewaltigen Ausmaßen

Der Baikal ist weitaus mehr als bloss ein See. Er ist „die blaue Perle Sibiriens“, ein wares Naturwunder. Für die burjatischen und ewenkischen Ureinwohner verkörperte der See Gottheiten und auch heute noch glauben viele Einheimische dass der Baikal über eine Seele verfügt.
 
Der Baikal ist ein Gewässer der Superlative – er ist mit circa 25 Millionen Jahren der älteste und mit 1637 Metern der tiefste See der Welt. Damit nicht genug, er ist auch der sauberste und klarste See der Welt, sein Wasser kann meist ohne Bedenken getrunken werden. Die Sibirier bezeichen den Baikal als Meer aufgrund seiner gewaltigen, kaum zu fassenden Ausmaße. Circa 20 Prozent des gesamten Süßwassers der Welt befindet sich dort. Würden sämtliche Flüsse der Erde in den Baikal fliessen so würden sie fast ein Jahr brauchen um den See aufzufüllen. Mit dem Wasser des Baikal könnte man die gesamte Oberfläche unseres Planeten 20 Zentimeter hoch bedecken.

Österreichische Produkte sind gefragt in Russland

Es ist immer schön in Sibirien Produkte aus der fernen Heimat zu finden. So war es auch eine besonders freudige Überraschung, dieses Glas Darbo-Marmelade aus Tirol in einem Supermarkt zu entdecken. Auf rotweißrote Spuren trifft man immer wieder - in vielen Restaurants und Cafes in Irkutsk wird Julius Meinl Cafe serviert, man kann ein Konto bei der Raiffeisen-Bank eröffen und bis vor kurzem gab es sogar ein Wiener Kaffeehaus.  Insgesamt sind etwa 500 Firmen aus Österreich in Russland aktiv. 2013 war Russland nach den USA und der Schweiz der drittwichtigste Exportmarkt Österreichs ausserhalb der EU. Allerdings belastet die Krise in der Ukraine und die damit in Zusammenhang stehenden EU-Sanktionen die Wirtschaftsbeziehungen - laut Statistik Austria gingen von Jänner bis November 2014 die Exporte Nach Russland um 7,8 Prozent zurück.

Es ist immer schön in Sibirien auf Produkte aus der fernen Heimat zu treffen. So war es auch eine besonders freudige Überraschung, dieses Glas Marmelade aus Tirol in einem Supermarkt zu entdecken. Auf rotweißrote Spuren trifft man immer wieder – in vielen Restaurants und Cafes in Irkutsk wird Julius Meinl Cafe serviert, man kann ein Konto bei der Raiffeisen-Bank eröffen und bis vor kurzem gab es sogar ein Wiener Kaffeehaus.
Insgesamt sind etwa 500 Firmen aus Österreich in Russland aktiv. 2013 war Russland nach den USA und der Schweiz der drittwichtigste Exportmarkt Österreichs ausserhalb der EU. Allerdings belastet die Krise in der Ukraine und die damit in Zusammenhang stehenden EU-Sanktionen die Wirtschaftsbeziehungen – laut Statistik Austria gingen von Jänner bis November 2014 die Exporte Nach Russland um 7,8 Prozent zurück.

 

 

Burjatische Hochzeit im Iwolginski Dazan

Die Baikalregion ist nicht nur landschaftlich sondern auch ethnisch und kulturell äußerst vielfältig. Russen, Burjaten, Ukrainer, Tataren, Sojoten, Ewenken und auch Russlanddeutsche leben hier schon lange friedlich zusammen.  Die Burjaten sind mit etwa 600.000 Angehörigen die größte ethnische Minderheit, nicht nur am Baikal sondern in ganz Sibirien. Sie stammen ursprünglich aus der Mongolei und waren einst Nomaden, die in Jurten lebten und mit ihrem Vieh durch die Steppe zogen. Ihre Religion ist vorwiegend der tibetische Buddhismus sowie der Schamanismus.

Die Baikalregion ist nicht nur wegen ihrer landschaftlichen Vielfalt sondern auch aufgrund ihrer ethnischen und kulturellen Diversität ein besonders faszinierender Ort. Russen, Burjaten, Ukrainer, Tataren, Sojoten, Ewenken und auch Russlanddeutsche leben hier teilweise schon recht lange friedlich zusammen.
An der westlichen Seite des Baikal überwiegt noch der europäische Einfluss, während hingegen der Osten schon sehr stark asiatisch geprägt ist.
Hauptverantwortlich für den markanten asiatischen Einschlag sind die Burjaten, mit etwa 600.000 Angehörigen die größte ethnische Minderheit, nicht nur am Baikal sondern in ganz Sibirien. Sie stammen ursprünglich aus der Mongolei und waren einst Nomaden, die in Jurten lebten und mit ihrem Vieh durch die Steppe zogen.
Ihre Religion ist vorwiegend der tibetische Buddhismus sowie der Schamanismus.

 

 

Das Ende der (zivilisierten) Welt

Die Baikalregion ist eine äußerst dünn besiedelte Gegend, der Großteil ist totale Wildnis und vom Menschen völlig unberührt. Bären, Wölfe, Elche und Rentiere haben hier noch ein sehr weiträumiges Rückzugsgebiet. Das am Bild zu sehende Häuschen im winzigen Kurort Kutscheger ist das letzte Zeichen von Zivilisation  am Ende des 200 Kilometer langen Bargusintales, dahinter beginnt die schier endlose Taiga. Die nächsten menschlichen Spuren findet man dann -sofern man sich nicht in der dichten Taiga verirrt- erst ungefähr 200 Kilometer weiter nördlich in Form der Schienen der Baikal-Amur-Magistrale (BAM), der zweiten großen Eisenbahnverbindung in SIbirien neben der Transsib.
Die Umgebung des Baikalsees ist eine äußerst dünn besiedelte Gegend, der Großteil ist eine vom Menschen noch nahezu völlig unberührte Wildnis. Bären, Wölfe, Elche und Rentiere haben hier noch ein sehr weiträumiges Rückzugsgebiet.
Das am Bild zu sehende Häuschen im winzigen Kurort Kutscheger ist das letzte Zeichen von Zivilisation am Ende des 200 Kilometer langen Bargusin-Tales, dahinter beginnt die schier endlose Taiga. Die nächsten menschlichen Spuren findet man dann -sofern man sich nicht in der dichten Taiga verirrt- erst ungefähr 200 Kilometer weiter nördlich in Form der Schienen der Baikal-Amur-Magistrale (BAM), der zweiten großen Eisenbahnverbindung in Sibirien neben der Transsib.

Am Zentralmarkt in Irkutsk

Einer meiner Lieblingsorte in Irkutsk ist der Zentralmarkt. Hier wird jeden Tag im Freien gehandelt, auch im Winter bei -35 Grad. Im Sommer verkaufen Babuschkas allerlei Köstlichkeiten aus dem Garten ihrer Datscha und vorallem gibt es äußerst schmackhaftes Obst und Gemüse aus Zentralasien zu erstehen. Besonders erwähnt seien in diesem Zusammenhang Wassermelonen aus Taschkent, deren Geschmack weitaus aromatischer ist als der ihres Pendants im fernen Europa.
Einer meiner Lieblingsorte in Irkutsk ist der Zentralmarkt. Hier wird jeden Tag im Freien gehandelt, auch im Winter bei -35 Grad. Im Sommer verkaufen Babuschkas allerlei Köstlichkeiten aus dem Garten ihrer Datscha und vorallem gibt es äußerst schmackhaftes Obst und Gemüse aus Zentralasien zu erstehen. Besonders erwähnt seien in diesem Zusammenhang Wassermelonen aus Taschkent, deren Geschmack weitaus aromatischer ist als der ihres Pendants, das im fernen Europa verkauft wird.

Mitten im eisigen Sturm am Baikal bei -30 Grad

Selbstportrait per Fernauslöser.  Die sibirische Kälte wird normalerweise aufgrund der niedrigen Luftfeuchtigkeit als weniger unangenehm empfunden als beispielsweise in Mitteleuropa. Wenn sich aber zu eisigen Temperaturen auch noch starker Wind dazugesellt kann es auch für kälteunempfindliche Naturen sehr schnell ziemlich ungemütlich werden. -30 Grad Celsius können sich dann aufgrund des Wind Chill-Effekts schnell wie -50 Grad anfühlen.
Selbstportrait mittels Fernauslöser und Stativ. Die sibirische Kälte wird gewöhnlich aufgrund der niedrigen Luftfeuchtigkeit als weniger unangenehm empfunden als beispielsweise in Mitteleuropa. Wenn sich aber zu eisigen Temperaturen auch noch starker Wind dazugesellt kann es auch für kälteunempfindliche Naturen binnen kurzem ziemlich ungemütlich werden. -30 Grad Celsius können sich dann aufgrund des Wind Chill-Effekts schnell wie -50 Grad anfühlen.

Frauen in Führungspositionen

Die russische Gesellschaft ist sehr patriarchalisch geprägt. Dennoch sind laut dem 2012 veröffentlichten Grant Thornton International Business Report 46% der Führungspositionen in Russland mit Frauen besetzt. Damit nimmt Russland im internationalen Vergleich sogar den Spitzenplatz ein, weit vor der EU (24%) und Nordamerika (18%).

Demonstrationen für freie und faire Wahlen

Auch in Irkutsk gab es Proteste gegen die Wahlen zur Staatsduma im Dezember 2011. Mehrere hundert Menschen liessen sich von dem teils massiven Polizeiaufgebot nicht einschüchtern und demonstrierten friedlich für freie und faire Wahlen in Russland. Auf dem Schild im Hintergrund steht übrigens “Alle zurücktreten – keine Wiederwahl”.

Die zerstörte Kasaner Kathedrale

An Stelle des grauen Gebäudes im Hintergrund stand früher am Kirow-Platz in Irkutsk die Kasaner Kathedrale, eine der größten Kathedralen in Russland. In den 1930er Jahren fiel sie schließlich der antireligösen Politik der Kommunisten zum Opfer und wurde wie viele andere Sakralbauten in Russland zerstört. Die Kathedrale war so massiv gebaut daß sie letzendlich gesprengt werden musste wodurch die Stadt tagelang von einer Staubwolke verhüllt wurde. Historische Bilder vom Kirow-Platz und der Kasaner Kathedrale gibt es hier zu sehen http://www.ageirk.baikal.ru/engl/vrml/b3.htm

Behinderte Menschen haben es in Russland besonders schwer

Behinderte Menschen haben in Russland ein besonders schweres Schicksal, da sie leider immer noch sehr stark ausgegrenzt und meist in irgendwelche Heime abgeschoben werden. Im alltäglichen Leben sind sie kaum zu sehen, im Laufe meines langen Aufenthaltes in Russland habe ich beispielsweise genau einen einzigen Rollstuhlfahrer zu Gesicht bekommen. Ein ziemlich erschüttender Bericht zu diesem Thema war in der österreichischen Tageszeitung “Der Standard” zu lesen: http://tinyurl.com/bmneqm3

Fischer am Baikal

Es war sehr interessant für mich, Fischer am Baikal bei der Arbeit zu fotografieren. Bei der Gelegenheit konnte ich auch Raskolotka, die sibirische Version von Sushi, probieren. Frisch gefangener Fisch wird geschnitten, gesalzen und sodann noch roh verzehrt. Üblicherweise gehört natürlich auch der eine oder andere Schluck Wodka dazu.

Kein Warmwasser

Ein weißer Zettel am Hauseingang verheißt of nichts gutes. Es kann bedeuten, daß das äußerst kreative russische Amt für Schildbürgerstreiche wieder einmal zugeschlagen hat. In diesem konkreten Fall wird man darauf hingewiesen daß -wie jedes Jahr im Frühling- das Warmwasser für mehrere Tage wegen „Wartungsarbeiten“ abgedreht wird.